Publiziert am 20. März 2020 von Brigitte Huber

Kunstmuseum Bern im Lockdown – Der Empfang

Wir sind im Lockdown, aber weiter für Euch da. Es lebe die Kunst !

Brigitte Huber – Telefonzentrale / Empfang Kunstmuseum Bern

Wieder ein frischer Frühlingsmorgen. Ich fahre mit dem Auto die 29 Kilometer ins Kunstmuseum Bern. Es ist gut so. Ich freue mich auf meine Arbeit und geniesse die morgendliche Ruhe.

In Bern angekommen, beginnt mein Tag am Empfang und am Telefon der Verwaltung Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee. Es ist ruhiger als sonst. Viele Kolleginnen und Kollegen arbeiten im Homeoffice. Die morgendlichen Aufgaben sind rasch und mit leichter Hand erledigt. Ich freue mich auf die Anrufe, die da kommen werden. Jeder Anruf weckt mein Interesse und ist mir wichtig.

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Die Sicht aus dem Büro des Empfangs.

Wir im Kunstmuseum Bern und im Zentrum Paul Klee sind auch jetzt  wochentags zu Bürozeiten telefonisch und elektronisch erreichbar. Die Ausstellungen sind geschlossen, viele Veranstaltungen wurden abgesagt oder verschoben. Vereinzelt suchen Betroffene Rat, sowohl Veranstalter, als auch Besucher.

Meine Aufgabe ist es, Lösungen anzubieten und zu vermitteln. Einige Bedauern es sehr, die beiden aktuellen Ausstellungen von Teruko Yokoi und El Anatsui im Kunstmuseum Bern nicht noch gesehen zu haben. Nur wenige konnten die gigantischen, monumentalen Werke des afrikanischen Künstlers noch kurz nach der Eröffnung bestaunen: Diese kleinen farbigen Teile aus Abfall, die Stück an Stück zusammengesetzt ein grosses Ganzes, ergeben. Ich war überwältigt, als ich das sah. Momentan liegen all diese Werke im Dunkeln und harren, wie wir, der Dinge, die da kommen werden. Dieser Gedanke lässt mich erschaudern. Das Telefon klingelt. Ein Anrufer möchte wenigstens den Katalog der Ausstellung zu Teruko Yokoi noch ergattern. Gerne sende ich ihm diesen gegen Rechnung per Post zu.

Draussen ist es Frühling geworden. Der Ausblick vom Atelier 5 Bau zwischen den von Efeu bewachsenen Baumstämmen über die Aare hinüber zum Kursaal Bern ist noch offen. Das Spriessen der Blätter lässt noch auf sich warten. Warten, auf was noch kommen wird. Doch die Amseln und Meisen, und die Zilpzalpe schmettern bereits frohlockend ihre Melodien. Das Leben in der Natur erwacht. Ein neuer Frühling beginnt…. . Das Klingeln des Telefons reisst mich wieder aus meinen Gedanken. Ja, gerne verschieben wir den gewünschten Firmenanlass auf Herbst 2020. Kein Problem.

Wieder geniesse ich die Stille im Hause. Nur ab und zu vereinzelt Stimmen am Telefon, ein paar Schritte im Korridor, der Alltag geht weiter.

Veröffentlicht unter Allgemein, Blick hinter die Kulissen
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Autor

Brigitte Huber

Brigitte Huber arbeitet seit 2014 im Kunstmuseum Bern. Am Empfang der Verwaltung koordiniert Sie Anfragen und Kontakte.

Kommentare

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2 Kommentare

Gerhard Hug
Freitag, 27. März 2020, 14:39

Eigentlich verstehe ich nicht, warum die Museen wegen des Corona Virus geschlossen sind. Bei solch grossen Räumen wäre es doch sicher möglich, wenn notwendig mit Einlassbeschränkungen, so wenig Personen gleichzeitig zirkulieren zu lassen, dass sie sich aus dem Weg gehen können. Ich weiss nicht, wie viele Besucher normalerweise pro Tag kommen, aber hunderte sind es sicher nicht.

Henz Reinhard
Freitag, 20. März 2020, 18:30

Danke fürs Durchhalten.