Publiziert am 25. März 2020 von Simone Grossenbacher

Kunstmuseum Bern im Lockdown – Der einzige Gast. Hinter den Kulissen des Sicherheitsdienstes

Wir sind im Lockdown, aber weiter für Euch da. Es lebe die Kunst !

Simone Grossenbacher – Sicherheitsdienst Kunstmuseum Bern

Es fühlt sich komisch an, den sonst prall gefüllten Parkplatz halb leer am Morgen anzutreffen. Auch in der Spedition ist es sehr ruhig, wo ansonsten viel Betrieb herrscht.
Meine morgendliche Routine bleibt gleich, egal ob das Museum geöffnet ist oder nicht. Ankommen, Arbeitsmaterial fassen, Monitore mit den Kameras einschalten, Mails checken und Rücksprache mit dem Hausdienst – Was gibt es neues?
Danach beginne ich mit meinen Rundgängen durch das Kunstmuseum. Ab und an treffe ich hausinterne Techniker oder Mitarbeiter. Einer der wenigen Unterschiede, sind die gering anwesenden Mitarbeiter. Dies ist selbst im eigenen Team bemerkbar.
Die Rundgänge durch das Museum erinnern mich teilweise an den Film «Nachts im Museum». Ich ziehe meine Runden durch die leeren und dunklen Ausstellungen, den leeren Shop und das leere Café. Die Ruhe und die Stille sind ungewöhnlich, schon fast gespenstisch, doch ich geniesse es. Es fühlt sich an, als wäre ich der einzige Gast des Museums. Erst jetzt bemerke ich die vielen verschiedenen Geräusche, welche während dem Museumsbetrieb völlig untergehen.

Teilweise schon fast gespenstisch, diese Dunkelheit. Hier kämpft sich ein bisschen Tageslicht in die Ausstellung «Alles zerfällt».

Zurück am Arbeitsplatz kann ich meinen anstehenden Arbeiten nachgehen. Bei normalem Museumsbetrieb bleibt teilweise einiges liegen, da der Arbeitstag sehr aktiv sein kann. Da sind solch ruhige Tage praktisch. Ab und an sehe ich Mitarbeiter oder Techniker auf den Monitoren vorbei huschen, höre draussen die Schritte oder Türen auf und zu gehen. Telefonanrufe kommen nur selten, aber ich freue mich über jeden Anruf.

Die aktuelle Situation stellt uns alle vor eine neue Herausforderung. So hat es den Alltag auch bei mir auf den Kopf gestellt, nicht nur beruflich, sondern auch privat. Der Jungschützenkurs 2020 der Feldschützen Stettlen – Deisswil, welchen ich mit zwei Schützenkollegen zusammen leite, wurde inklusive sämtlicher Schiessanlässe bis Ende Mai abgesagt. Sämtliche Trainings, sei es Ausdauer, Kraft oder Thaiboxen, fallen ebenfalls aus.

Auch wenn es mich traurig stimmt, sehe ich diese ausserordentliche Situation positiv  – mehr Zeit mit meinem Partner zu verbringen oder meinen Projekten z.B. ein Sofa aus Holzpaletten, für den Balkon zu bauen, steht nun nichts mehr im Weg.

Veröffentlicht unter Allgemein, Blick hinter die Kulissen
Schlagwörter: ,

Autor

Simone Grossenbacher

Simone Grossenbacher arbeitet seit 2019 im Sicherheitsdienst des Kunstmuseum Bern.

Kommentare

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte füllen Sie alle Felder aus.

Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.

Keine Kommentare