Publiziert am 26. Februar 2013 von Annick Haldemann

Die BKG bei Dominik Stauch

Es war genau am ersten Schneetag, Chaos auf den Strassen, Verspätungen der Züge, ich kam als letzte in das Atelier von Dominik Stauch, das Gespräch hatte gerade begonnen. Zu dumm, sollte ich doch ein paar Fotos vom Künstler und der Moderatorin Susanne Bieri im Gespräch machen, stehe ich jetzt zu hinterst und sehe nur jede Menge Haare vor mir.

Die gebannten Besucher.

Die gebannten Besucher.

Zum Glück bewegte sich die Gruppe zum nächsten Bild, das an der Seitenwand angelehnt stand und ich huschte – etwas unfreundlich nach vorne. Geschafft, ich habe den Künstler und sein Werk im Visier. Was es denn mit dem Mustang auf sich habe fragt die Gesprächspartnerin. Dominik Stauch verbrachte als Kind 4 Jahre in den USA und seine Eltern hatten genau dieses Gefährt mit dem galoppierenden Pferd als Emblem am Kühlergrill. Ist es nicht Steve McQueen, der mit einem Mustang auf dieser wahnsinnigen Autoverfolgungsjagd durch San Francisco rast?, geht mir kurz durch den Kopf. Egal, denn hier steht des Prestige-Auto abgebildet auf ca. 1 Meter 50 auf gut 3 Meter Papier und wir fragen uns, warum der Künstler kreisrunde Formen aus dem Bild geschnitten hat. Dahinter ist dadurch die gemalte Fläche sichtbar, «Hautfarben» nennt der Künstler die Farbe. Man kann regelrecht die Pin-up girls sich um und im Auto räkeln sehen. Jeder hat ein Lächeln auf den Lippen und denkt sich dabei, was der Künstler nicht ausspricht.

Domink Stauch erklärt: «Es ist Hautfarbe».

Domink Stauch erklärt: «Es ist Hautfarbe».

Der Künstler bezieht sich in seinem Schaffen oft auf autobiografische Ereignisse aus seiner Kindheit oder aus dem puren jetzigen Leben, zum Beispiel auf seine Familie. Fünf Küchentische über- und ineinandergestapelt, Dominik Stauch hat mit seiner Frau Sabine Portenier (Designerin, www.laboutiquevolante.com) drei Kinder. Aber zu dieser Installation gibt es noch nicht viel zu sagen, weil sie ja noch nicht fertig ist.

Die Zeit bereits überschritten werden wir von den beiden Organisatoren Verena Schwab und Kotscha Reist weitergeschoben. Das ganze Gebäude im Selve-Areal zeigt uns der Architekt Heinz Brügger, der Mitinhaber und Vermieter. Sehr spannend finde ich die Konzepthalle 6, wo Design, Business, Kultur und Gastonomie unter einem Dach Hand in Hand arbeiten und geniessen. Weil der eine seine Stühle und Tische verkaufen will, stehen diese im Restaurant nebenan zum Ausprobieren zur Verfügung. Gute Idee.

Veröffentlicht unter Kunst aus 1. Hand
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Autor

Annick Haldemann

Vorstandsmitglied BKG, Präsidentin AC-Stipendium der BKG, Registrar im Kirchner Museum Davos, Vize-Präsidentin OVRA Archives und ehemalige Gastkuratorin im Kunstmuseum Bern.

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