Publiziert am 1. Dezember 2015 von Beat Schüpbach

Adventskalender 2015

Erinnern Sie sich noch an die Adventszeit, als sie ein Kind waren und jeden Tag ungeduldig darauf gewartet haben, ein neues Fensterchen des Adventskalenders  öffnen zu dürfen? Ein einziges Bild nur pro Tag, von Anfang Dezember bis Weihnachten. In Zeiten einer riesigen Bilderflut mutet dies ebenso anachronistisch an wie Fotografieren mit einer analogen Kamera. Die 24 oder 36 Bilder bleiben in der Kamera und der Filmrolle verborgen, bis sie vom Fotografen oder dem Labor vergrössert worden sind. Jedes Bild will erwartet werden und erhält so Bedeutung.

Trotzdem sind Adventskalender auch heute noch gefragt, unterdessen gibt es sogar  immer häufiger grosse, öffentliche Kalender: ein Schulhaus oder private Haushalte schmücken ein Fenster mit einer Zahl und laden am Abend ihres Tages zu einer Begegnung ein.

Dieses Jahr befindet sich der Adventskalender im Obergeschoss der Treppenhalle Neubau.

Dieses Jahr befindet sich der Adventskalender im Obergeschoss der Treppenhalle Neubau.

Seit sieben Jahren organisiert die Abteilung Kunstvermittlung des Kunstmuseums Bern einen Adventskalender mit diesen Absichten: die Aufmerksamkeit auf ein einzelnes Bild lenken und zu einer Begegnung einladen, für einen Moment innehalten in der Festtagszeit. Im ersten Jahr präsentierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums jeweils ein Bild in Hinblick auf ihre Tätigkeit, zwei Jahre darauf luden wir externe Fachleute unterschiedlicher Berufsgruppen ein, im Rahmen einer Ausstellung jeweils ein Werk aus ihrer Perspektive zu besprechen. Auch Studierende der Hochschule der Künste und „Stammkunden“ des Hauses haben schon Bilder ausgewählt und präsentiert. Andere Male stehen ein Thema oder eine Technik im Vordergrund, so zum Beispiel Frauenbilder oder Neuerwerbungen der grafischen Sammlung.

Für dieses Jahr haben wir Stillleben aus der Sammlung des Kunstmuseums ausgewählt, die von Leuten aus dem Vermittlungsteam enthüllt und vorgestellt werden. Es handelt sich um Werke, die noch nie oder seit längerer Zeit nicht zu sehen waren. Bilder also, die im Dunkel des Depots schlummerten und nun für einige Tage ans Licht geholt werden. Bilder vom 17. bis zum 21. Jahrhundert, von bekannten Kunstschaffenden wie Henri Matisse, Meret Oppenheim oder Franz Gertsch, aber auch unbekannteren wie Marthe Tour-Donas, Arnold Topp oder Richard Oelze.

Lassen Sie sich überraschen, jeweils von Mittwoch bis Sonntag, von 12h30 bis 12h50 im Obergeschoss der Treppenhalle Neubau. Der Eintritt ist frei. Die Werke bleiben bis zum 3. Januar 2016 ausgestellt.

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Beat Schüpbach

Beat Schüpbach arbeitet seit 1991 zu 50% in der Abteilung Kunstvermittlung/Museumspädagogik des Kunstmuseums Bern. Daneben unterrichtet er Bildnerisches Gestalten am Berufsvorbereitenden Schuljahr Biel.

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