Publiziert am 27. Februar 2015 von Beat Schüpbach

Rendez-Vous für Singles

Die Organisation von Singles-Anlässen gehört zwar nicht zu den Kernaufgaben eines Kunstmuseums, doch lässt es sich vor Kunstwerken bestens über Geschmack, Persönliches oder auch Sinnfragen diskutieren. Warum also nicht nur Kunst, sondern bewusst auch Menschen untereinander vermitteln?

Angefangen hat alles damit, dass die Abteilungen Kunstvermittlung und Public Relations  anlässlich der Museumsnacht 2007 Blind Dating-Führungen für Begegnungsfreudige organisierten. Diese fanden in den für das übrige Publikum geschlossenen Räumen des Untergeschosses zum Thema „Sex und Crime in den Bildern der Alten Meister“ statt. Das grosse Interesse an diesen Führungen veranlasste uns, bald darauf die Veranstaltungsreihe „Rendez-vous für Singles“ ins Programm aufzunehmen. Seither findet jeden ersten Dienstag im Monat um 18h30 ein solcher Anlass statt, abwechslungsweise geleitet von Anna Bähler oder mir. In einem ersten Teil werden auf oft spielerische Weise ausgewählte Kunstwerke zum Thema gemacht, wobei dem Austausch zwischen den Teilnehmenden grosse Bedeutung zukommt. So werden zum Beispiel  Skulpturen blind mit Augenbinden und Handschuhen erlebt und beschrieben oder zu zweit anhand gegebener Stichwörter vor einem Bild spontan Geschichten erfunden. In einem zweiten Teil wird das Gespräch im Café des Museums weitergeführt. Die Stimmung ist meist locker und ungezwungen. Nicht nur Meinungen und Blicke und bestenfalls Adressen werden ausgetauscht, sondern auch Hinweise auf Veranstaltungen und Ausstellungen. Einmal wurde auch schon eine Ferienwohnung vermittelt. Hat sich keine Bekanntschaft ergeben, hat man wenigstens ein Kunsterlebnis gehabt.

Clara von Rappard, Das Ehepaar unter Rosen, 1886. Öl auf Leinwand, 59,3 x 77,8 cm. Kunstmuseum Bern, Geschenk Frau H. Koller, Lausanne.

Clara von Rappard, Das Ehepaar unter Rosen, 1886. Öl auf Leinwand, 59,3 x 77,8 cm. Kunstmuseum Bern, Geschenk Frau H. Koller, Lausanne.

Treffpunkt für das nächste Rendez-vous ist Dienstag, der 3. März um 18h30.  Da der Anteil der Männer jeweils kleiner ist als jener der Frauen, würden wir gern ein paar zusätzliche Männer begrüssen!

PS: Mindestens ein Paar hat sich bei einem Rendez-vous im Museum gefunden: Anna Bähler hat die beiden frisch verliebt in den Räumen des Kunsthauses Zürich getroffen.

Veröffentlicht unter Gastbeitrag
Schlagwörter:

Beat Schüpbach

Beat Schüpbach arbeitet seit 1991 zu 50% in der Abteilung Kunstvermittlung/Museumspädagogik des Kunstmuseums Bern. Daneben unterrichtet er Bildnerisches Gestalten am Berufsvorbereitenden Schuljahr Biel.

Kommentare

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte füllen Sie alle Felder aus.

Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.

Keine Kommentare