Publiziert am 19. März 2015 von Silvia Müller

Eine Reise in den Frühling

Wenn in diesem Jahr der Frühling am 20. März um 23.45 Uhr offiziell beginnt, ist die Museumsnacht Bern bereits in vollem Gange. Seit über zehn Jahren empfängt und feiert die Hauptstadt die wärmere Jahreszeit mit einem kulturellen Feuerwerk. Die Zutaten: Acht Stunden, rund vierzig Museen, Archive, Bibliotheken und weitere Kulturinstitutionen, tausende Menschen, bunte Lichter und ein überschäumendes Angebot mit Leckerbissen aus laufenden Ausstellungen, Spezialprogrammen, Aktivitäten und Überraschungen.

Wer sich fragt, wohin die nächtliche Reise dieses Jahr wohl geht, ist bereits mitten drin. Denn zumindest rund um den Helvetiaplatz ist das Reisefieber ausgebrochen. Das Alpine Museum lädt zur Himalaya-Expedition und sucht die schnellsten Zeltbauerinnen und -bauer. Gleich vis-à-vis, im Bernischen Historischen Museum, wird die Reiselust quer durch die Zeit und in all ihren Facetten zelebriert. Den passenden Sound für die Reise durch die Nacht, gibt es im Museum für Kommunikation: Oh Yeah! Und die Schuhe, die findet man in der Bibliothek am Guisanplatz, wo das «Musée de la Chaussure» aus Lausanne gastiert und mit 5‘000 Schuhgeschichten aufwartet. Gut möglich, dass man früher oder später auch mit Zollfragen konfrontiert wird. Antworten dazu liefert das Zollmuseum aus Cantine di Gandria, das für eine Nacht im Bellevue Palace logiert.

«Bern ist überall» ertönt es im Robert Walser-Zentrum, derweilen das Zentrum Paul Klee eine Berner Platte, prall gefüllt mit Kunst, Musik, Poesie und Gaumenfreuden, serviert. Tierisch geht es im Staatsarchiv zu und her, wo unter anderem Rettungs- und Katastrophenhunde ihr Können zeigen. Die Schmetterlinge des Papilioramas flattern durch den Botanischen Garten, der Regenbogenfisch erzählt seine Geschichte in der Nationalbibliothek und Barry? Barry empfängt die Gäste des Naturhistorischen Museums für einmal im Dunkeln. Das Licht bleibt aus, die Taschenlampe weist den Weg. Nachts im Museum eben.

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Ob dunkel oder hell, laut oder leise, übermütig oder sanft, ob Evergreen oder Novität, wissenschaftlicher Vortrag im Einstein Haus oder muntere Lügengeschichte im Kunstmuseum, an der Museumsnacht gehen auch 2015 scheinbare Gegensätze Hand in Hand, laden zum Verweilen und treiben einen weiter durch die Nacht. Die Qual der Wahl schwingt da immer ein bisschen mit und wird im Bundeshaus auch gleich zum Thema. Unmögliches wird im Stadtarchiv möglich und über den ganz normalen Wahnsinn weiss wie immer das Psychiatrie-Museum am besten Bescheid.

Noch bleibt ein wenig Zeit, sich eine Reiseroute durch die Nacht der Nächte zurecht zu legen. Egal wohin der Weg auch führen wird, eine Fülle an nachtschwärmerischen Begegnungen, abwechslungsreichen Eindrücken und inspirativen Momenten ist garantiert. Das Programm der 13. Museumsnacht steht bereit, der Frühling kann kommen!

Veröffentlicht unter Gastbeitrag
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Silvia Müller

Silvia Müller ist Inhaberin eines Büros für Kultur- und Verbandsmanagement in der Berner Altstadt. Ihr kleines Team beschäftigt zwei Mitarbeiterinnen und eine Praktikantin. Sie managt nebst nationalen und internationalen Verbänden auch die Koordinations- und Geschäftsstelle des Vereins museen bern und hat die Museumsnacht in Bern initiiert. Als Gesamtprojektleiterin organisiert sie diese 2015 zum 13. Mal.

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