Publiziert am 13. März 2014 von Kathleen Bühler

Der Weisheit letzter Schluss?

…haben wir während der Ausstellung „Das schwache Geschlecht. Neue Mannsbilder in der Kunst“ auch nicht gefunden. Doch wollten sagenhafte 20‘616 Personen die Ausstellung sehen, die Kunst erfahren, mit uns über das Thema diskutieren und den Katalog genauer studieren. Während der vergangenen drei Monate erlebten wir intensive Auseinandersetzungen, durften immer wieder Neues über „den“ neuen Mann erfahren und waren Zeuginnen von Rührendem und Bewegtem in unseren Ausstellungsbegehungen.

besucherinnen

Gewisse ältere Damen wurden nicht müde, uns klarzumachen, dass sie das alles „schon immer gewusst hätten“, während ältere Herren eher froh schienen, dass sie unbehelligt aus der Ausstellung kamen. Jüngere Männer fanden das alles gar nicht so „erwähnenswert“, während jüngere Frauen die Grenzlinien klar im Blick behielten, wo der emotionale Mann zur Memme wird. Es bleibt im Fluss, ist unser Fazit. Doch die Diskussionen brodeln, die Anfragen für Gesprächsrunden gehen weiter. So geschehen letzten Samstag, in der Gessnerallee Zürich im Rahmen der Theateraufführungen „Neue Männlichkeit. Ein Dating Seminar“.

Weiter geht es auch mit der Ausstellung. Sie wird im Oktober 2015 im Deutschen Hygiene-Museum Dresden nochmals gezeigt. Nach „Six Feet Under. Autopsie unseres Umgang mit Toten“, ist es die zweite Ausstellung des Kunstmuseum Bern, welche im kulturhistorischen Museum gezeigt wird. Denn dieses versammelt nicht einfach Hygieneartikel, sondern versteht sich als „offenes Diskussionsforum für alle, die an den kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Umwälzungen unserer Gesellschaft am Beginn des 21. Jahrhunderts interessiert sind“. Wir bleiben dran und werden in diesem Blog weiter berichten.

Veröffentlicht unter Experten am Werk
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Kathleen Bühler

Kathleen Bühler, Kuratorin und seit 2008 Leiterin der Abteilung Gegenwartskunst am Kunstmuseum Bern. Sie kuratierte unter anderem die Ausstellungen «Merets Funken» (2012), «Das schwache Geschlecht. Neue Mannsbilder in der Kunst» (2013/14) und «Chinese Whispers» (2016).

Kommentare

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1 Kommentar

Ruedi Jäggli
Sonntag, 16. März 2014, 10:19

Das ist ja grauenhaft, dass diese Ausstellung ins Deutsche Hygiene-Museum muss. Soo unappentitlich fand ich sie dann doch nicht. 🙂