Der Credit Suisse Förderpreis Videokunst – ein Erfolgsmodell
De La Fuente Oscar De Franco, Muriel Kunz, Nicolas Cilins – das sind die bisherigen Gewinner des Credit Suisse Förderpreises Videokunst. Sie sind vielversprechend und hoffnungsvoll gestartet, und wir sind sehr gespannt, wie sich ihre Karrieren entwickeln werden. Alles ist möglich – von der Eintagsfliege bis zum Superstar. Genau das ist das Spannende an Förderpreisen. Sie fördern Rohdiamanten zutage, aber niemand weiss, ob eines Tages funkelnde Brillanten daraus werden. Denn das hängt von ganz vielen Einflussfaktoren ab, Talent ist nur einer davon.
Trotzdem ist diese Schatzsuche wichtig und öffnet so manche Türe. Und wenn sich die richtigen Partner finden, kann viel bewegt werden. So war es auch, als dieser Preis entstand. Als 2011 die Partnerschaft zwischen der Credit Suisse und dem Kunstmuseum Bern ihr 15-Jahr-Jubiläum feierte, war sie plötzlich da: die Idee, einen Förderpreis für junge Videokünstlerinnen und -künstler ins Leben zu rufen. Sie hat schnell begeisterte Anhänger gefunden, und weil auf beiden Seiten engagierte Profis am Werk waren, nahm sie rasch an Fahrt auf. Schon im Herbst desselben Jahres konnte der Credit Suisse Förderpreis Videokunst erstmals ausgeschrieben werden. Teilnehmen konnten alle, die an Schweizer Fachhochschulen für Kunst und Design oder an der F+F Zürich immatrikuliert waren. Dem Gewinner oder der Gewinnerin winkten CHF 8’000 und ein Platz in der Sammlung des Kunstmuseums Bern. Das Echo war schon damals beeindruckend, und die Wettbewerbseingaben haben sich in den letzten drei Jahren bereits verdoppelt. Eine steile Erfolgskurve also.
Die sechs besten Einreichungen schaffen es auf die Shortlist und anschliessend sogar an die Museumsnacht Bern, wo sie in der Credit Suisse Niederlassung am Bundesplatz einer breiten Öffentlichkeit gezeigt werden. Diesen Livetest lassen sich die jungen Künstler nur selten entgehen, denn hier können sie aus der Deckung heraus beobachten, wie ihre Werke auf die Betrachter wirken. Einmalig und spannend für alle Beteiligten.
Mit Nicolas Cilins hat die hochkarätige Jury unter der Leitung von Kathleen Bühler dieses Jahr einen jungen Künstler ausgezeichnet, der unter dem Titel «Stalin’s World» ein Dokumentationsprojekt über einen bizarren Themenpark und seinen Gründer eingereicht hat. Wir sind gespannt auf die Reaktionen!
Natürlich wird «Stalin’s World» auch im musealen Rahmen präsentiert: Vom 27. Februar bis zum 15. März 2014 ist das Werk im Fenster für Gegenwart im PROGR zu sehen, bevor es seinen Platz in der Sammlung des Kunstmuseums einnimmt.
Veröffentlicht unter Gastbeitrag
Schlagwörter: Credit Suisse, Videokunst, Zeitgenössische Kunst