Publiziert am 9. Oktober 2015 von Hannah Rocchi

Skyscrapers, Sneakers and Open Studios: A Summer in New York City

Als ich letzten Mai ins Flugzeug nach New York City gestiegen bin, um dort während den Sommermonaten ein Internship am Vera List Center for Art and Politics zu absolvieren, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Zwar kannte ich die Megametropole von unzähligen Bildern und Filmen, wusste von den Hochhäusern, den Brücken oder vom Central Park, aber wie es sich anfühlen würde, dort länger als ein paar Tage zu leben, konnte ich mir nicht vorstellen. Doch genau das war seit Jahren mein grosser Wunsch und diesen wollte ich mir nach Abschluss meines Kunstgeschichtestudiums endlich erfüllen.

Murals in Bushwick. Foto: Hannah Rocchi

Am Tag nach meiner Ankunft ging ich auf Wohnungssuche in Brooklyn, denn in Manhattan zu leben war wegen den exorbitanten Preisen undenkbar. In Brooklyn zu wohnen und in Manhattan zu arbeiten stellte sich als der perfekte Mix heraus. Es war zwar sehr aufregend, in einem Büro nahe dem Union Square zu arbeiten und während den Mittagspausen durch die hektischen Strassen zu schlendern. Doch ich genoss es, jeden Abend ins ruhigere, überschaubarere Brooklyn zurückzukehren, wo ich mich mit meinem alten Velo fortbewegen konnte.

Ansicht der Ausstellung The Rise of Sneaker Culture (2015) im Brooklyn Museum. Foto: Hannah Rocchi

Ähnlich erging es mir mit der Kunst dieser Stadt: Natürlich liess ich es mir nicht entgehen, das Metropolitan Museum of Art, die Yoko Ono-Ausstellung im Museum of Modern Art oder das neue Whitney Museum of American Art zu besuchen. Letzteres beeindruckte mich sowohl wegen der gigantischen Neueröffnungs-Ausstellung, als auch wegen Renzo Pianos Bau im Meatpacking District und dem Blick auf die Stadt, den man von einer der vielen Terrassen geniessen kann. So bombastisch sich die Kunstwelt in Manhattan auch präsentiert, das bodenständigere Brooklyn hat kunsttechnisch ebenfalls viel zu bieten. Einmal jährlich finden die Bushwicks Open Studios statt: Ein Wochenende lang kann man die Ateliers der Künstlerinnen und Künstler des Quartiers Bushwick in Brooklyn besuchen, Performances anschauen und an einer grossen Block Party mitfeiern. Ein weiteres Highlight war mein Besuch der populären Ausstellung The Rise of Sneaker Culture im Brooklyn Museum: Ich hab selten so viele junge Menschen in einem Museum gesehen!

Ansicht der Installation H {N)Y P N(Y} OSIS (2015) von Philippe Parreno im Park Avenue Armory Gebäude. Foto: Hannah Rocchi

Was New York City meiner Meinung nach so grossartig macht, ist genau diese Mischung aus Gegensätzen: Man kann sich morgens an der Park Avenue in Manhattan von der millionenschweren Installation von Philippe Parreno im Armory Gebäude (renoviert von Herzog und De Meuron) faszinieren lassen und abends in Brooklyns Bushwick den Street Artists dabei zuschauen, wie sie mit einer Leiter und ein paar Spraydosen ihre Murals anbringen.

New York, I miss you already!

Veröffentlicht unter Allgemein, Gastbeitrag
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Hannah Rocchi

Hannah Rocchi ist Kunsthistorikerin und absolvierte diesen Sommer ein Internship am Vera List Center for Art and Politics in New York City. Zuvor arbeitete sie sechs Jahre lang am Kunstmuseum Bern, erst als Mitarbeiterin der Museumskasse, zuletzt als wissenschaftliche Assistentin von Kurator Daniel Spanke.

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