Neben dem Alltag im Café Kunstmuseum Bern
Eveline Zehnder ist die Pächterin des Cafés im Kunstmuseum Bern. In diesem Interview erzählt Sie uns, wen man im Café antrifft und gibt uns einen Tipp für die perfekte Quiche.
Liebe Eveline, wer sind die Gäste, die zu dir ins Café kommen?
Das hängt vom Tag ab. An den Wochenenden sind es fast ausschliesslich Museumsbesucher und Touristen. Unter der Woche hat es aber auch Gäste, die vorbeikommen um die Zeitung zu lesen, weil ihnen der Ort gefällt und weil man hier weg ist vom Berner Alltag. Am Mittag hat es Leute von der Umgebung, von den Büros, die hier zu Mittag essen. Und sonst sind es vor allem Museumsbesucher. Darunter auch viele Stammgäste, die aus der ganzen Schweiz kommen, aus dem Zürcher Oberland oder aus Genf. Man sieht sie bei jeder Ausstellung ein- bis zweimal. Und natürlich kommen auch immer wieder viele Museumsmitarbeiter, die darf man nicht vergessen.
Was steht auf der Karte?
Am Morgen gibt es Gipfeli und kleine Sandwiches sowie Frühstücksgebäck. Natürlich ist der Mittagsservice sehr wichtig für uns. Jeden Tag backen wir eine firsche Quiche, die um 12 Uhr, dann wenn die meisten Gäste eintreffen, frisch aus dem Ofen kommt. Daneben haben wir unsere Salatspezialitäten und verschiedene warme Angebote. Am Nachmittag liegt der Schwerpunkt dann auf unseren feinen Kaffees und Tees mit Kuchen, Cake und anderen süssen Kleinigkeiten. In unserer kleinen Küche kann und darf man nicht viel produzieren. Deshalb bereiten wir aufwändigere Speisen extern in unserer Produktionsküche vor.
Und was ist gerade aktuell?
Spargeln! Als Salat, als Suppe, einfach als Dekoration, oder in unserem Spargel-Eier-Sandwich mit Radieschen und Schnittlauch. Sehr beliebt sind auch unsere Quiches, die es aktuell natürlich auch mit Spargeln gibt. Unser Rezept ist übrigens ganz einfach: für den Guss nimmt man halb so viele Eier wie Käse. Also zum Beispiel 500g Käsemischung und 250ml Ei – das entspricht etwa fünf Eiern. Dazu kommen Salz, Pfeffer und ein Esslöffel Mehl, damit es besser bindet. In den Guss schnetzelt man blanchierte Spargeln hinein und noch etwas Rucola. Es passen aber auch Champignons, Lauch, getrocknete Tomaten oder Zucchetti.
Worin unterscheidet sich ein Café in einem Museum zu einem anderen Café?
Ich sage immer, hier ist ein Ort, der neben dem Alltag ist. Ein Museumsbesuch ist etwas Spezielles. Die Leute kommen in einer positiven Erwartung, sie wollen etwas erleben, sich mit Kunst auseinandersetzen. Das ist ganz anders als bei einem Café, das man schnell zwischen Arbeit und Zuhause besucht. Das Kunstmuseum Bern ist wie eine Oase. Und das versuchen wir auch ein bisschen zu zelebrieren.
Interview: Christian Schnellmann
Veröffentlicht unter Blick hinter die Kulissen
Schlagwörter: Café